Neuigkeiten aus dem Wahlkreis

Lülsdorf bleibt dauerhaft Chemiestandort

Gerade wurde verkündet, dass die International Chemical Investors Group (ICIG) das Evonik-Werk Niederkassel-Lülsdorf übernimmt.
Es ist eine gute Nachricht für die Region, dass Lülsdorf als Standort für die Chemische Industrie erhalten bleibt.

Die ICIG ist eine erfahrene Unternehmensgruppe aus der Branche mit langfristigen Plänen. Sie kündigt an, langfristig in den Standort zu investieren. Mit dieser Übernahme haben auch die Fachkräfte vor Ort eine dauerhafte Perspektive.


Foto: Evonik

Bürgersprechstunde in Niederkassel

Vertreterinnen der Seniorenunion Niederkassel nutzten heute die Bürgersprechstunde im Rathaus Niederkassel zum Gespräch mit mir. Wir sprachen über eine Wahlrechtsreform zur Verkleinerung des Bundestags und auch über aktuelle kommunalpolitische Anliegen. Bürgermeister Stephan Vehreschild schaute auch kurz vorbei.

Stipendium für ein Jahr USA

Angelina Stibing freut sich – im Herbst beginnt ihr einjähriges Stipendium für ein Schuljahr in den USA

Der Deutsche Bundestag vergibt seit 1993 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium ein Auslandsjahr in den USA zu erleben – das Parlamentarische Austauschprogramm. Die Bewerber müssen ein zweistufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Zunächst entscheidet eine Jugendaustauschorganisation über die Bewerbung; sie prüft, ob der Bewerber für ein Stipendium geeignet ist. Neben guten Englischkenntnissen und guten Schulleistungen kommt es auch auf soziale Kompetenz, auf politisches Allgemeinwissen und das Interesse am politischen und gesellschaftlichen Leben an. In einem zweiten Schritt wählt der für den Wahlkreis zuständige Bundestagsageordnete einen Kandidaten aus der Liste aus. Die Wahl der Siegburger CDU-Abgeordneten fiel auf Angelina. Sie absolviert derzeit die Realschule in Mondorf, sie ist Klassensprecherin, betreut darüber hinaus auch eine 5. Klasse, engagiert sich als Schulsanitäterin, Sporthelferin und Streitschlichterin an der Schule.  Sie will das Jahr in den USA nutzen, Land und Kultur kennenzulernen. Sie ist gespannt auf ihre Gasteltern, die neue Umgebung und freut sich, viele neue Kontakte in einem fremden Land zu schließen und dort auch über die Lebensgewohnheiten in Deutschland zu erzählen. Schließlich ist sie ja auch als Juniorbotschafterin des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms unterwegs.

Am 1. Oktober hat Evonik verkündet den Standort Niederkassel-Lülsdorf abgeben zu wollen. Diese Nachricht hat nicht nur die Beschäftigten und ihre Familien sondern viele Menschen in Niederkassel und Umgebung bewegt. Ich habe dazu etliche Mails, Nachrichten und Kommentare erhalten. 
 
Ausgangslage
Schon lange stand fest das die Alkoholat-Produktion am Standort ab 2027 nicht mehr mit dem bisherigen Quecksilberbasierten Verfahren möglich sein wird. Hierüber wurde bereits im Jahr 2012 verhandelt; damals habe ich mich im Interesse von Evonik beim Bundesumweltministerium, das damals die Verhandlungen für die Bundesregierung führte, für eine möglichst lange Übergangsfrist eingesetzt, die mit dem Jahr 2027 dann auch besser ausfiel als befürchtet. Seither ist allerdings schon mehr als die Hälfte der Übergangsfrist vergangen. Vor dem Hintergrund dieses Limits und der konzerninternen Ausrichtung hat Evonik nun offenbar entschieden, frühzeitig die Weichen neu zu stellen. 
 Auch wenn bekanntermaßen die Pläne für den Ausbau eines trimodalen Logistik-Hubs und die Vermarktung des freien Geländes stocken, kam die aktuelle Entscheidung unerwartet. Bei meinem Unternehmensbesuch vor ca. drei Monaten war davon noch nicht die Rede; mir wurden u.a. Entwicklungen an zwei neuen Produkten bzw. Verfahren vorgestellt, die gut zu der anstehenden Umstellung der Industrie auf nachhaltiges Wirtschaften (Kreislaufwirtschaft, CO2-Vermeidung) passen würden.
 
Gespräche
Ich hatte in der Zwischenzeit Gelegenheit, Gespräche mit dem Standortleiter, dem Bürgermeister der Stadt Niederkassel, und dem Betriebsratsvorsitzenden zu führen. 
Ausgangspunkt der Entscheidung von Evonik ist zum einen die Vorgabe der EU, den Grenzwert für Quecksilberemissionen zu verschärfen. Dazu kommt nach Aussage von Evonik die Entscheidung des Konzerns, sich stärker auf Spezialchemie zu konzentrieren. Von beidem ist die Alkoholat-Elektrolyse, die Evonik am Standort Lülsdorf betreibt, betroffen. 
 
Arbeitsplätze
Laut Evonik soll bis Ende des 1. Quartals 2022 ein Konzept zum weiteren Vorgehen erstellt werden. In den Gesprächen wurde deutlich, dass die unsichere Situation dazu führen könnte, dass viele Fachkräfte, von der Werksfeuerwehr bis zum Chemieingenieur, sich schnell neue Arbeitgeber suchen könnten, wenn es von Seiten des Unternehmens nicht klare Perspektiven und Sicherheiten gibt. Diese Entwicklung könnte auch für eine etwaige Übernahme negative Folgen haben. Hier muss es unbedingt weitere intensive Gespräche mit allen Beteiligten geben, um den Mitarbeitern verlässliche Perspektiven zu bieten.
 
Lülsdorf soll Industriestandort bleiben
Der Standort Lülsdorf hat eine lange Tradition und eine große Bedeutung für die Belegschaft und für die Stadt Niederkassel. Deshalb ist es wichtig, dass es hier bei einer industriellen Nutzung bleibt, die sich für das Gelände mit seinen besonderen Vor- und Nachteilen eignet. Dazu werde ich mich eng mit der Stadt und der IHK, und auch mit der Belegschaft abstimmen und hierzu auch auf die Evonik-Zentrale zugehen, denn die unternehmerischen Entscheidungen liegen letztlich beim Konzern.