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Eine Million Euro für die Opfer der „Colonia Dignidad“

Winkelmeier-Becker: „Strafrechtliche Ermittlungen priorisieren.“

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Bereinigungssitzung am heutigen Freitag beschlossen, den Opfern der Colonia Dignidad im Rahmen eines Hilfskonzepts Hilfsleistungen in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung zu stellen. Damit werden erstmals konkrete Mittel für eine direkte Unterstützung der Opfer der ‚Colonia Dignidad‘ im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt, und zwar in Höhe von einer Million Euro. Die Siegburger CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker sah diesen Schritt als lange überfällig: „Das ist ein wichtiger Schritt, denn die Opfer von Zwangsarbeit, Folter und Missbrauch brauchen konkrete Unterstützung. Es wird Zeit, dass den Worten endlich Taten folgen. Zu lange wurden die Opfer ignoriert.“

Im Deutschen Bundestag wird die fraktionsübergreifende ‚Gemeinsame Kommission zur Umsetzung des Hilfskonzepts für die Opfer der Colonia Dignidad‘ bereits im November und Dezember zwei Anhörungen mit Opferverbänden und Experten in Berlin durchführen. Bis Sommer 2019 soll dann das Konzept erarbeitet werden. „Die Entscheidung des Haushaltsausschusses ist besonders wichtig, damit wir die notwendigen Mittel für Entschädigungen zur Verfügung haben.“, so die CDU-Abgeordnete.

Die Opferentschädigung ist aber nur eine Seite der Medaille. In der Colonia Dignidad geschahen furchtbare Verbrechen: Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Verschwindenlassen, Zwangsarbeit und Sklaverei, Kindesmissbrauch, Folter und Verabreichung von Psychopharmaka. „Einige der Tatverdächtigen dieser Verbrechen leben mittlerweile wieder in Deutschland. Ich habe gemeinsam mit meinem CDU-Kollegen Michael Brand, unserem menschenrechtspolitischen Sprecher, in einem Schreiben unseren NRW-Justizminister, Peter Biesenbach, gebeten, die strafrechtliche Verfolgung der Tatverdächtigen, die sich nach Deutschland abgesetzt haben, zu priorisieren. Dabei geht es vor allem um Hartmut Hopp, den ehemaligen Arzt der Colonia Dignidad, der bereits im Jahr 2013 in Chile wegen Beihilfe zur Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt wurde“, so Winkelmeier-Becker, die in ihrer Fraktion Sprecherin für Recht und Verbraucherschutz ist.

Hintergrund:

Ausgangspunkt der Colonia Dignidad war eine sektenähnliche Gemeinschaft um den Gründer Paul Schäfer aus Siegburg. Von dort aus war die Gemeinschaft mit rund 150 Mitgliedern 1961 nach Chile ausgewandert. Dort war sie Schauplatz schlimmster Übergriffe auf Kinder und Erwachsene und Stand dem Militärregime auch für Folter, Haft und Mord an Oppositionellen zur Verfügung.

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