Sehr geehrte Damen und Herren,
wir erleben gerade eine Krise der politischen Debattenkultur in unserem Land. Neben Hass und Hetze in sozialen Medien und tätlichen Angriffen auf Politiker im Wahlkreis sind auch unsere Hochschulen davon ergriffen. Wissenschaftliche Vorlesungen werden verhindert, weil Forschungsarbeiten dem politischen Weltbild der Störer nicht entsprechen, Veranstaltungen werden abgesagt oder abgebrochen. Jüngstes Beispiel ist eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Selbstbestimmungsrecht“ an der Universität Göttingen, zu der unsere Familienpolitikerin Mareike Wulf MdB eingeladen war. Sie wurde von linken, zum Teil vermummten Chaoten am Sprechen gehindert und musste unter Polizeischutz aus dem Gebäude geführt werden. Die Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG) und die Wissenschaftsfreiheit (Art. 5 Abs. 3 GG) haben in Deutschland Verfassungsrang. Hochschulen sollen Orte des öffentlichen Diskurses sein, an denen das Für und Wider von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Themen debattiert werden. Hochschulen sind kein rechtsfreier Raum und es befremdet, wenn Hochschullehrer meinen, dass sie Studierende „vor Polizeigewalt“ meinen schützen zu müssen: Wenn Studierende Gesetze nicht einhalten, gar Kommilitonen den Zugang zu Vorlesungen verwehren oder sie angreifen, können sie sich nicht auf die Wissenschaftsfreiheit berufen. Es braucht ein gemeinsames Verständnis dafür, dass als Reaktion auf solche Taten oder auf Störungen von Vorlesungen, Vorträgen oder sonstigen Veranstaltungen unverzüglich und wirksam mit Strafanzeige und Hausverbot gegen die Störer vorgegangen und der weitere Verlauf der Veranstaltung geschützt wird.
Ihre
Lisa Winkelmeier-Becker
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Initiative der Woche
In dieser Woche haben wir zwei wichtige Anträge unserer Fraktion zur Wirtschaftspolitik beraten. Mit unseren Anträgen "Unterlassene Hilfeleistung beenden – Wirtschaftswende jetzt einleiten – Sofortprogramm für die deutsche Wirtschaft" und "Für Wachstum und mehr Wettbewerbsfähigkeit – Die deutsche Wirtschaft braucht jetzt ein Sofortprogramm" stellen wir dringend benötigte und schnell wirksame Maßnahmen für eine echte „Wirtschaftswende“ in den Vordergrund. Die aktuelle Wirtschaftslage ist weiterhin kritisch und fragil. Der Industriestandort leidet besonders unter den hohen Energiekosten, zu viel Bürokratie und dem schwachen weltwirtschaftlichen Umfeld, nicht zuletzt der Konjunkturschwäche Chinas. Wir fordern deshalb strukturelle Verbesserungen für eine echte wirtschaftspolitische Trendwende – wie ein Belastungsmoratorium und Maßnahmen zur spürbaren und raschen Bürokratieentlastung. Unternehmen und Verbraucher benötigen günstigere Energie, durch eine Ausweitung des Energieangebots und die Reduzierung der Stromsteuer.
Gedenken an Klaus Töpfer
Am 8. Juni 2024 ist der ehemalige Bundesminister Prof. Klaus Töpfer verstorben. Von 1990 bis 1998 war Klaus Töpfer Mitglied der CDU/CSU-Fraktion sowie seit 1987 erster Umwelt-Bundesminister! In dieser Woche haben wir ihn mit einem Requiem, geleitet von Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der Deutschen Bischöfe, geehrt und seiner gedacht - viele Fraktionskollegen waren da, aber auch viele Umweltpolitiker v.a. der Grünen haben ihm die letzte Ehre erwiesen.
Mit einem Sprung ins Wasser ist er vielen Menschen in Erinnerung geblieben: Klaus Töpfer, damals Bundesumweltminister, durchschwamm 1988 bei Mainz den Rhein und zeigte so, dass die Wasserqualität des Flusses sich nach einem schweren Chemieunfall deutlich verbessert hatte. Wir trauern um einen verdienten Politiker und streitbaren Kämpfer für die Nachhaltigkeit, der die Umwelt- und Klimapolitik unseres Landes und international maßgeblich geprägt hat.
Hinter den Kulissen
Auf Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung habe ich an einem Fachgespräch mit Prof. Gabi Siboni zum Thema „Die Sicherheitsbedrohungen für Israel in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft –Auswirkungen auf Europa und die Welt“ im Bundestag teilgenommen. Prof. Siboni ist ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik und hat in seinem Vortrag die verschiedenen Facetten der Bedrohungslage Israels beleuchtet. Dabei hat er nicht nur auf die schwierige und komplexe Situation im Nahen Osten geblickt, die sich seit dem Massaker der Hamas an israelischen Bürgern am 7. Oktober 2023 massiv verschärft hat, sondern auch aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen analysiert. Es war interessant, nochmal im Detail zu hören, wie diese Bedrohungen die sicherheitspolitische Landschaft Europas und der Welt beeinflussen.